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Vogelfängerumzug

Anfänglich war es anscheinend üblich, dass an den Ausstellungen auch Vogelfänger aus anderen Salzkammergutorten teilnahmen. Die Gmundner wurden, mit dem Dampfschiff ankommend, festlich empfangen, danach ging es gemeinsam “unter gellendem Schalmeigetön” zum Ausstellungslokal. Der Umzug wurde organisiert, wobei dem Zug voran Seitlpfeiffer gingen und ein mit Holzvögeln verzierter Nadelbaum an der Zugspitze getragen wird. Die Vogelfänger gingen in Tracht, mit der Vogelkraxen samt Holzvögeln. Oft wurden auf Brückenwagen Gebirgsszenen dargestellt, worauf man die Aufrichtplätze und die “Schnabler” darstellte. Manchmal wurden auf den Wagen komische Szenen aus der Fangzeit dargestellt. Über 100 Teilnehmer waren keine Seltenheit. Zahlreiche Zuschauer, Fremde und Ebenseer aus allen Bevölkerungsschichten, säumten diesen Umzug.

Auch in Gmunden fanden Umzüge statt, die ähnlich abliefen. 1864 wurden die Ischler und Ebenseer Vogelfänger (diese kamen mit der eigenen Musikkapelle), am Landungsplatz in Gmunden mit Böllersalven begrüßt. Der Zug, bestehend aus den Ebenseer und Gmundner Musikkapellen, sowie weit über 100 Vogelfängern in Tracht, mit Vogelkraxn und Bergstock, zog über den Stadtplatz und dem Graben zur Bierhalle am Kogl, wo die Ausstellung und Unterhaltung stattfanden. Ein mit Vögeln besetzter Maibaum, und ein auf einer Stange geheftetes Schild mit der Aufschrift "Gruß allen Vogelfreunden” wurden dem Zug vorangetragen.

1904 wurde der letzte dieser Umzüge durchgeführt. Ab diesem Zeitpunkt nahmen die Vogelfreunde an zahlreichen Umzügen zu besonderen Feierlichkeiten teil.

Vogelfänger beim Umzug in Goisern, 1929 sowie in Ebensee, 1997

Vogelfänger beim Umzug in Goisern, 1929, sowie in Ebensee, 1997